Goldschnitt. Ein mit echtem Blattgold
belegter Buchschnitt; in Deutschland seit Ende des 15. Jh. bekannt.
Die beschnittenen und in Handpressen scharf eingepressten Bücher
werden auf den Schnittflächen mit Klingen geschabt, mit
Glaspapier abgerieben, gekleistert, mit rotbraunem Bolus gefärbt
und das Blattgold auf den mit verdünntem Eiweiß befeuchteten
Schnitt aufgetragen. Das Andrücken des Goldes, "anglätten"
genannt, erfolgt nach dem Antrocknen mit einem Achatglättzahn,
wobei ein einseitig gewachstes Papier unterlegt wird. Beim G.
wird in Flach-, Hohl-, Kopf- und Rundumschnitten unterschieden.
Bei bibliophilen Büchern wird der G. gern vor dem Heften
angebracht. Prachteinbände können Buchblöcke
mit ziselierten und untermalten Goldschnitten erhalten (Untergoldschnittmalerei).
Maschinell wird der G. mit Echtgoldfolie und Hitze auf die vorbereiteten,
eingepressten Schnittflächen gepresst; die ersten Goldschnittmaschinen
kamen um 1955 aus USA. |